OT:
Fresh Meat
Jahr: NZ 2012
R: Danny Mulheron
B: Briar Grace-Smith
K: Simon Baumfield
M: Plan 9, David Donaldson, Steve Rode, Janet Rodddick
D: Temuera Morrison, Hanna Tevita, Kate Elliott, Nicola Kawana
Quelle: TV (Tele 5)
Schülerin Rina (Hanna Tevita) kehrt aus ihrem Mädchen-Internat für die Ferien heim zu ihrer gutbürgerlichen Maori-Vorstadt-Familie: Vater Hemi (Temuera Morrison) ist Dozent an der Uni und erfolgloser Autor; Mutter Margaret (Nicola Kawana) eine umso erfolgreichere Starköchin mit eigener TV-Show, und Bruder Glenn (Kahn West) einfach nur nett.
Als Rina eine in Salsa eingelegte menschliche Hand im heimischen Kühlschrank entdeckt, schwant ihr, dass sich etwas verändert hat. Und in der Tat: Die Familie hängt inzwischen einem skurrilen religiösen Kult an, der den Verzehr von Menschenfleisch als wichtigen Pflasterstein des Weges in die Unsterblichkeit ansieht. Und Fernsehköchin Margaret weiß, die von Hemi selbst geschlachteten Menschen durchaus schmackhaft zuzubereiten. Nun ahnt Rina auch, was in den köstlichen Pastetchen war, die ihr Muttern kürzlich ins Internat geschickt hatte.
Doch Zeit für ein klärendes Gespräch bleibt vorerst nicht: Vier durchgeknallte Outlaws (Kate Elliott, Leand Macadaan, Jack Sergent-Shadbolt, Ralph Hilaga) landen auf ihrer Flucht im Haus der Familie und nehmen sie als Geiseln. Hätte die Gang geahnt, mit wem sie sich da anlegt, wäre sie wahrscheinlich noch eine Butze weitergefahren.
Zitate:
Hemi hat klar die Sprüchehoheit:
„Oh, wir sind keine Maori-Kannibalen. Wir sind Kannibalen und nur zufällig Maori.“
„Ich bin mal meiner Sekretärin Mary näher gekommen, aber doch musste sie gehen.“ – Rina: „Du hast sie umgebracht!“ – „Sie war ein wundervolles Boeuf bourguignon.“
Bulle: (Richard Knowles): „Scheiße, was geht denn hier ab?“
Hemi: „Blut ist immer noch dicker als Wasser.“ – Margaret: „ … und es schmeckt besser.“
Paulie (Ralph Hilaga): „Was war das?“ – Johnny (Jack Sergent-Shadbolt): „Morphium. Viel besser als Aspirin.“
Die Kritik des Gunslingers
Zwar führt der Streifen seine Protagonisten ein wenig im Tarantino-Stil ein – Textblenden und Stills. Doch mal abgesehen vom Einsatz eines teilweise richtig coolen Scores und gelegentlicher Zeitlupen war’s das dann auch weitgehend mit dem Meister.
Das Setting ist richtig nett: Zu allem bereite Kriminelle überfallen eine Kannibalenfamilie, die ebenfalls gerne körperlich wird ;-). Zwar versäumt es der Streifen, mehr aus dieser Gemengelage zu machen. Wer aber solch kleinkariertes Kritteln zuhause lässt und die Logiklampen in der Birne ausknipst, erlebt eine tempo- und im letzten Teil mettgutreiche Sause, an der sich auch die Beteiligten offensichtlich ergötzten.
Die Scherze treten zum Teil die Bodenplatte durch wie etwa die Morphium-Injektion direkt ins lädierte Gemächt oder Gigis Joghurtabreibung als Gegenmaßnahme zum Tränengas der Ordnungskräfte . Aber wer sind wir denn, uns hier zu Humorrichtern aufschwingen zu wollen? Zumal ich selbst doch meinen Spaß hatte. Das Tempo bricht vorübergehend mal etwas ein, aber die spielfreudigen Schauspieler, allen voran Temuera Morrison und Nicola Kavana, helfen über diese Phase hinweg. Zum Finale geht’s dann nochmal richtig in die Vollen – mit allem, was die Werkzeugausstattung von Küche und Schlachtraum sowie das Waffenarsenal von Gangstern und mitmischender Polizei hergeben.
Neuseeland ist ein kleines Land, und so ist hier der Schatten, wenn man so will, von Peter Jackson übermächtig. Wenig erstaunlich daher, dass etliche der Beteiligten hinter der Kamera mit Jackson bereits zusammengearbeitet haben. Angefangen von Regisseur Danny Mulheron („Meet the Feebles“) bis hin zum kompletten Komponistenstab („Herr der Ringe“, „King Kong“, „Der Hobbit“).
Also Hirn in den Mixer, mit einer schönen Pilsette aufgießen und ab dafür.
Rating: $$$$
Splatter: 7/10