Superding der 7 goldenen Männer, Das

OT: Il grande Colpo dei 7 Uomini d’Oro

AT:
La CIA mène la dance (F)
El gran Golpe de los siete hombres de oro (SP)

Jahr: I/F/SP 1966
R, B: Marco Vicario,
K: Enio Guarnieri
M: Armando Trovajoli
D: Rossana Podestà, Philippe Leroy, Gastone Moschin, Maurice Poli

Quelle: DVD (Pidax). Dank fürs Rezi-Exemplar!

Trailer

Das kriminelle Superhirn Alfred (Philippe Leroy), nur genannt „Der Professor“, und seine international zusammengesetzte Gang klauen in Rom in bewährt genialer Manier einen Monstertresor aus einer Bank. Doch diesmal ist das Ergebnis anders als erwartet: Noch am Tatort nehmen US-Geheimdienste und FBI die Bande hoch. Nur Alfred geht ihnen nicht ins Netz, da er wie immer den Coup aus dem Hintergrund steuerte.
Die Amerikaner aber brauchen die Dienste des Professors für einen delikaten Auftrag: Es gilt, in Südamerika einen sozialistischen Insel-Diktator (Enrico Maria Salerno) zu entführen, der La Revolución in der ganzen Region verbreiten möchte. Der Professor lässt sich engagieren: für sieben Millionen Dollar und Freiheit für die Band.
Also schmeißt sich Alfreds geschäftstüchtige Freundin Giorgia (Rossana Podestà) nun mit allen Mitteln und entsprechend erfolgreich an den General ran, um ihn für die Entführung weichzukochen. Parallel dazu plant der Prof noch sein eigenes Ding: Im Hafen der Inselhauptstadt liegt ein russischer Militärfrachter mit 7000 Tonnen Goldbarren für Revoluzzer auf dem gesamten Kontinent. Und den wollen die sieben Goldjungs auch noch klarmachen.
Beide Coups klappen reibungslos, aber dann beginnen die Schwierigkeiten.

Zitate:

Alfred: „Bei so einem miesen Gesicht geht die beste Sache schief.“
Arturo (Gastone Moschin): „Nicht da rein! Das ist die Entlüftung für die Toiletten!“
Giulia: „‚Halbmond‘ heißt dieses Kleid.“ – General: „Dann lass den Mond ganz aufgehen. Ich liebe den Vollmond.“
Augusto (Giampiero Albertini): „Was für ein Ding! Das Superding der 7 goldenen Männer!“
Major: „Gleich werden dir die Witze vergehen! Der Tod krabbelt schon auf deiner Haut.“ – Giulia: „Es krabbelt wirklich mächtig, und ich bin so kitzelig!“ (Die Befragung mit Hilfe Schwarzer Witwen macht wenig Eindruck)

Die Kritik des Gunslingers

Ein Jahr nach dem Hit „7 goldene Männer“ ließ Marco Vicario den im Cliffhanger des ersten Teils bereits angekündigten Nachfolger von der Leine. Dieser spricht allerdings eine deutlich andere Sprache als der Vorgänger. Während ersterer in weiten Teilen ein gut gemachter, phasenweise spannender Heist-Streifen ist mit eingestreutem Sixties-Eurospy-Gekicher, ist’s hier umgekehrt.
Deutlich angezogen in einem doch sehr comichaften Setting ist die Spaßkomponente. Das trifft nicht immer ins Schwarze, etwa beim Rülpssignal, dass der Prof über Giulias Brosche – Sender und Empfänger – absetzt, sobald es zwischen ihr und dem General zu heiß hergeht. Andere Gimmicks wie die „Faust-Bazooka“ funktionieren dagegen als schnelle Lacher zwischendurch. Ansonsten begegnet uns das Hightech-Geschwurbel aus dem ersten Teil wieder, ergänzt um zum Teil fantastisches Eurospy-Equipment wie das Zweipersonen-Hovercraft des Professors, Flugrucksäcke und dergleichen mehr.
Alles in allem bleibt die Geschichte auf Kurs. Das ist vor allem dem Team zu verdanken, das vor und hinter der Kamera getreu dem Spruch des alten Fußballtrainers Ernst Happel agiert: „Gehen‘s raus und spielen‘s seriös.“ Das sorgt dafür, dass die Geschichte nie ins Klamaukhafte abgleitet und alle ihre Würde behalten dürfen. Das gilt auch für die Eingangsszene, in der der Professor verkleidet als Giulia in die Bank stöckelt. Es gibt hier keine schrille Travestie-Show, was sich ja eigentlich angeboten hätte ;-). Unterstützt wird dies durch einen guten Cast auch in den Nebenrollen. Allen voran natürlich Enrico Maria Salerno, der ebenfalls nicht der Versuchung nachgibt, den Latino-Diktator als Karikatur anzulegen. Und das Ende ist eh klasse.
Die Rollen im Team haben sich im Vergleich zum ersten Teil allerdings verschoben. So bekommen vor allem Maurice Poli, aber auch Giampiero Albertini einiges weniger an Screentime, während Rossana Podestà deutlich präsenter ist. Der sixtiesaffine Zuschauer darf sich also auf jede Menge zeitgenössischen Edelzwirns freuen, die Rossana in nahezu jeder neuer Einstellung präsentiert. Bewährt cool dazu der Score von Armando Trovajoli, wieder unterfüttert mit den Cantori Moderni von Alessandro Alessandroni. Rund mit kleinen Ecken.
 
Rating: $$$$

Splatter: 0/10


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