Curse of Dracula, The

OT: The Curse of Valburga

AT:
Prekletstvo Valburge (SLO)

Jahr: SLO 2019
R, B: Tomaz Gorkic
K: Neje Saje
M: Jani Mujic, Niklas Kvarforth
D: Jurij Devenseks, Marko Mandic, Tanja Ribic, Niklas Kvarforth

Quelle: DVD (donau film). Dank fürs Rezi-Exemplar!

Trailer

Bojan (Marko Mandic) und Marjan (Jurij Devenseks) sind Brüder und Loser vor dem Herrn: als Dealer gescheitert, und auch das aktuelle „Business“ mit chinesischem Ramsch läuft nicht. So sind die Herren wieder mal pleite. Dann aber hat man eine neue, diesmal todsichere Geschäftsidee: Touristenabzocke.
Das in der Nähe befindliche Schloss Valburga steht unter Denkmalschutz und leer. Ein idealer Ort, um mit Schlossführungen und Schauergeschichten um den ersten Schlossherrn, angeblich ein Cousin Draculas, Kasse zu machen. Seit seltsamen Vorkommnissen in den 1950er-Jahren ist allerdings jeder Zutritt verboten. Bewacht wird das Gemäuer aber glücklicherweise durch Ferdos (Ziga Födransperg) Sicherheitsdienst. Denn Ferdo, ein alter Kumpel Bojans, ist vermeintlich leicht verdientem Zaster nicht abgeneigt und damit mit von der Partie.
Aber schon die erste Schlossbesichtigung gerät zum blutigen Fiasko. Denn im Keller hausen Bewohner, die menschliches Frischfleisch so sehr lieben, wie sie neugierige Besucher hassen. Das nennt man wohl einen Interessenkonflikt, liebe Freunde, und der wird schon mal gerne mit dem Kreissägeblatt ausgetragen.

Zitate:

Ferdo: „Außer Pissengehen kannst du wohl gar nichts.“ (höchstes Lob für Bojan)

Mile (Gregor Skocir): „In diesem Scheißland kann man nichts machen, ohne dass irgendwer irgendwie gefickt wird.“

Vassily (Luka Cimpic): „Ich bin Vassily, ein berühmter Pornokünstler! Ich drehte ‚Anale Ferien 7-12‘ Das lasse ich mir von niemandem nehmen. Ich bin die anale Zukunft!!“

Die Kritik des Gunslingers

Mit wenig Kohle, aber viel Herzblut schwiemelten Tomaz Gorkic und sein Team ihre Splatterparty zusammen. Laut eigenen Aussagen sogar der erste Horrorfilm Sloweniens – auch wenn sich Vampire hier ziemlich rar machen. Angelegt als überdrehte Abfahrt, kommt das Werk aber nicht so recht auf Tempo. Das Hauptproblem sind die Scherze, die bei solchen Filmen das Salz in der Blutsuppe sind, hier aber weder in ausreichender Anzahl vorhanden sind, noch richtig zünden.
Sehr schön gemacht ist allerdings die Einführung des Brüderpaares: Bojan will in der Kneipe, in der er auf Marjan wartet, eine Blondine klarmachen. Die nimmt den Pseudo-Macho aber nach allen Regeln der Kunst verbal auseinander – was die Stimmung im Verlauf erstmal deutlich eintrübt. Doch ist das eine der raren Ausnahmen für eine in Sachen Scherzerei gelungene Szene.
Die Touristengruppe, die sich auf Schloss Valburga einfindet, ist europäisch und klischeebehaftet. Die Russen suchen im Schloss nur nach einer hippen Location für „Anal-Pornos“; das deutsche Pärchen lenzt ein Dosbier nach dem anderen und beömmelt sich über die zunehmend blutigen Geschehnisse. By the way: Hut ab, wie viele Bierdosen in so eine Damenhandtasche passen. Und schließlich die schwedischen, äußerst gewaltbereiten Blackmetalfans, die im Schloss eigentlich nach dem „Auge des Barons“ suchen, einen wertvollen Edelstein, um einen Dämon zu beschwören.
Was der Streifen aber auf der Humorseite missen lässt, holt er auf der Mettgutseite wieder rein. Kreissägeblatt küsst Hirnschale oder Gurgel, Stahllanze geht eine Allianz mit dem Brustbein ein oder stählerne Wolfsfalle umarmt Fußgelenk. Hier bleiben für den Gorehound nicht viele Wünsche offen, und jede Menge spritzendes Blut schmiert die Schose gewaltig. Die Effekte sind samt und sonders handgemacht, was ich per se immer goutiere. Props gehen raus an Maske und SFx – und an meinen Kühlschrank für stets gekühlten Hopfennachschub.

Rating: $$$+ (’n Halben gibt’s fürs Herzblut)

Splatter: 10/10





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