Hallow, The

OT:
The Hallow

Jahr: GB/IRL 2015
R, B: Corin Hardy
B: Felipe Marino
K: Martijn van Broekhuizen
D: Joseph Mawle, Bojana Novakovic, Michael McElhatton

Quelle: TV (Tele 5).

Trailer

Der junge Wissenschaftler Adam Hitchens (Joseph Mawle) hat sich für ein Waldprojekt in Irland anwerben lassen. Der Besitzer eines alten Urwaldes möchte diesen an die Holzindustrie verscheuern, und Adam soll ihn auf seine Nutzbarkeit hin prüfen. Zusammen mit Gattin Clare (Bolana Novakovic) und ihrem Säugling geht‘s also aufs Land. Neue Butze der kleinen Familie ist eine uralte Mühle in Waldnähe, die insbesondere Clare wieder wohnlich gestaltet.
Doch die Bewohner des nahen Dorfes sind alles andere als begeistert von den kiffenden Neuankömmlingen, die sie zurecht als Vorboten für die nahende Zerstörung des Waldes sehen. Damit sind die Hitchens Eindringlinge, das das fragile Gleichgewicht im Zusammenleben mit den sagenhaften Hallow – Elfen, Feen und Geister – stören. Diesen gehört der Wald, und sie dulden keine Grenzverletzungen.
Clare und Adam scheren sich natürlich einen Dreck um das abergläubische Geraune. Insbesondere ihr Nachbar Colm Donnelly (Michael McElhatton) geht ihnen mit seiner harschen Ablehnung gehörig auf den Sack. Und so vermuten Clare und Adam erstmal Colm hinter den verschiedenen Unannehmlichkeiten, die sich allmählich häufen wie eingeworfene Fenster oder Stromausfälle. Allerdings erkennen sie allmählich, dass nicht alle alten Legenden Märchenquatsch sind und ihre Gegner anderen Kalibers als der lästige Nachbar.

Zitate:

Clare: „Du zeigst mir viel schräges Zeugs, wenn du kiffst.“ (Adam stellt seinen Parasiten-Pilz vor)

Ladenbesitzer: „Wenn Sie bei denen eindringen, dringen die bei Ihnen ein.“

Adam: „Das wird schon wieder.“ (Hust!)

„Die Hallow werden sie genannt. Geheiligt werde ihr Reich. Doch siedelst du in ihrem Land, so wirst du ihnen gleich.“ (Vorspann)

Die Kritik des Gunslingers

Corin Hardy zeigt in seinem Regiedebüt vor allem eines: ein Gespür für Atmosphäre. So sind beispielsweise die Einstellungen aus dem Wald toll geraten: Knorrige, moosige Äste, ein leichter Dunst erzeugen ein fantastisches Gegengewicht zum rationalen Adam, der durch den Forst stapft und kranke Bäume zum Fällen kennzeichnet.
Viele Szenen werden ohne Worte mit Bedeutung aufgeladen: So reißt Clare zu Beginn seltsame Metallapplikationen an der Fassade des Hauses runter. Oder Adam nimmt in einer verfallenen Hausruine mitten im Wald eine Probe mit glibbrigem Gewebe. Dieses entpuppt sich unter dem Mikroskop als hochpotenter, parasitärer Pilz. Die Bedeutung enthüllt sich erst im weiteren Verlauf: So waren die Metallgegenstände als Schutz vor den Hallow gedacht. Der Pilz wiederum breitet sich rasend schnell im familiären Umfeld aus, legt zuletzt sogar die Familien-Karre lahm und hat das gesamte Mauerwerk durchzogen.
Der Streifen schnurrt ohne Überraschungen durch, weiß aber durch seine Atmo zu fesseln. Dazu gibt es die übliche Horrorbegleitung, die trotz der gefühlt tausendsten Wiederholung nicht ausgelutscht wirkt: Schreie aus dem nachtdunklen Wald, ein sich sonderbar verhaltender Familienhund, eine verwinkelte Butze, die üblichen Probleme mit der Elektrik, um nur einige zu nennen. Die Kamera wechselt immer wieder aus der subjektiven Position in eine von außen beobachtende, lauernde Perspektive bis hin zur SteadyCam in den Action-Passagen.
Der Film versucht nicht einmal, eine mögliche rationale Erklärung für die beobachteten Phänomene anzubieten: Die Existenz der Hallow ist so klar wie die sprichwörtliche Kloßbrühe. Dabei erhascht der Zuschauer nur ganz selten tatsächlich einen Blick auf die „Monster“ – zumindest bis zum letzten Drittel. Als es dann aber nach gescheitertem Fluchtversuch an das eigentliche Finale geht, zieht sich die Sache aber auf einmal wie Kaugummi. Hier schlägt die eingangs erwähnte Überraschungsarmut dann doch negativ zu Buche: Es bleibt nie ein Zweifel daran, wie die Geschichte ausgehen wird, und so kommt es dann ja auch. Dennoch: netter Versuch, das.

Rating: $$$$-

Splatter: 5/10





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