Herz As des Todes

OT:
Juego sucio en Panama

AT:
Death-Games – Herz As des Todes

Dean L. (D)



Jahr: SP 1975
R: Tulio Demicheli
B: Santiago Moncada
K: Francisco Fraile
M: José Luis Navarro
D: Chris Robinson, Pilar Velázquez, Teresa Gimpera, Carlos Ballesteros

Quelle: VHS (Capitol)

Trailer

Einst war Dean Lewis (Chris Robinson) ganz gut im Geschäft als Schriftsteller. Dann lernte er die stinkreiche Reederin Shirley Brewster (Teresa Gimpera) kennen und lieben. Nach der fälligen Heirat ging’s komfortabel bergab. Beziehung in der Hose, Kreativität perdü, Komplettflaute in der Kiste – selbst mit der scharfen Jill (Pilar Velázquez ) regt sich nichts im Beinkleid. Auf der „Habenseite“ stehen nur noch der Whisky und ein Pro-Forma-Aufsichtsratsmandat in Shirleys Firma – mit absehbarem Ablaufdatum.
So zeigen sich bei Dean verschärft suizidale Tendenzen. Vorübergehend bringt ihn dann besagte Jill auf andere Gedanken. Diese schafft nebenberuflich nämlich gut betuchte Opfer für illegale Pokerspiele ran, die der üble Casino-Besitzer Freddy (Carlos Ballesteros) im Hafen organisiert. Da Dean nichts zu verlieren hat, Jill aber ihre Ohren an Freddies scharfe Klinge, wenn sie erfolglos kobert, schlägt Dean beim nächsten Poker-Stelldichein auf.
Und siehe da: Das Glück lacht dem Gebeutelten. Am Ende des Abends ist er um 200.000 lachende Dollars reicher. Doch Pennunzen wollen stante pede reinvestiert sein. Und so lobt sie Dean unter der Pokerrunde und Jill umgehend auf seinen eigenen Kopf aus: Wer das Herzass zieht, muss ihn innerhalb einer Woche umnieten, um die 200.000 zu kassieren. Das Angebot findet unter den Hallodris lebhaften Zuspruch. Aber schon am nächsten Tag packt Dean der Katzenjammer, und er will das Abkommen kündigen. Doch einseitiges Aussteigen ist schwierig, und wer von den Beteiligten hat zudem das Herzass auf der Hand?

Zitate:

„Ihr Schriftsteller habt keinen Wert. Für uns Verleger seid ihr nichts anderes als die Codierung auf einer Lochkarte.“ (Edward (Eduardo Fajardo)

Dean: „Warum müssen wir uns hassen?“ – Shirley: „Ich hasse dich nicht; ich verachte dich nur.“

„Sie haben wirklich Pech: Sie haben eine Todesversicherung mit sehr kurzer Laufzeit abgeschlossen.“ (Papa Joe (Mickey Rooney)

Die Kritik des Gunslingers

Der Ausstoß von Tulio Demicheli als Regisseur passt oft in den gleichen Qualitätsrahmen: solider Durchschnitt ohne Ausreißer nach oben und mit wenig nach unten. Seine Italowestern wie „Der Colt aus Gringos Hand“ oder Thriller wie „Clan der Killer“ reißen nicht hinter dem Ofen hervor, sind aber gleichzeitig selten reine Zeitverschwendung.
Diese Definition passt wie der sprichwörtliche Arsch auf Eimer für sein vorliegendes, ja was eigentlich? Thrillodram fasst’s vielleicht am besten. Der Aufgalopp ist eigentlich recht gut gelungen: Wir nehmen teil am Verfall Deans, den der Streifen auf einen Tag kondensiert: die Knatterei mit Jill – nicht stattgefunden –, der Selbstmordversuch – stattgefunden – und die emotionale Zerfleischung zwischen Shirley und Jill, nachdem sich Dean selbst aus dem Krankenhaus entlassen hat. Wie Erinnerungsfetzen kurz eingestreute Rückblenden informieren nebenbei sozusagen in Zeitraffer über die Ehe zwischen Dean und Shirley – ihre Anbahnung und ihren aktuellen Zustand. Dazu serviert uns die Kamera Schrägperspektiven und weitere Spielereien, um den psychischen Ausnahmezustands Deans zu bebildern.
Doch mit Einsetzen der Thrillerhandlung sackt der Streifen deutlich in die Knie. Anstatt jetzt kräftig die Spannungsregler aufzureißen und kräftig hochzuschalten, bleibt der Film eher im Standgas. Nie hat man das Gefühl ernsthafter Gefahr für Dean und seine Verbündete Jill. Gut und Böse sind klar ausdefiniert, während das Pärchen auf der Jagd nach der Spielkarte immer die Initiative hat. Darüber hinaus erweist sich der schriftstellernde Whiskyliebhaber als erstaunlich handfest. So hat er keine Probleme, sich auch körperlichen Auseinandersetzungen erfolgreich zu stellen. Im Finale allerdings liefert der Streifen in einem Twist allerdings dafür eine Erklärung. Dennoch ein Potpourri der verpassten Gelegenheiten.

Rating: $$$

Splatter: 2/10





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